Vom Handwerksbetrieb zum modernen mittelständischen Dienstleister
Im September 1991 wurde die Drahtspleißerei Köppen gegründet. Im Rückblick werden die wichtigsten Etappen vom Start in der hauseigenen Garage, bis zum regionalen Branchenführer in Sachen Anschlag-, Hebe-, Lastaufnahme- und Ladungssicherungsmittel dargestellt.
1991-1994 „Von Licht zu Licht – und noch 'ne Schicht!“
Mit dem Fall der Mauer und der damit verbundenen Wiedervereinigung Deutschlands, veränderte sich für die Menschen in DDR das Leben von einen Tag auf den nächsten. Betriebe schlossen, Arbeitslosigkeit war die Folge. Hans-Joachim Köppen, viele Jahre bei der BMK Ost beschäftigt, machte jedoch aus der Not eine Tugend. Mit viel Mut und der Unterstützung seiner Familie entschied er sich dazu, sein erlerntes Wissen im Bereich Drahtspleißen für die Selbstständigkeit zu nutzen.
Bereits geknüpfte Kontakte durch die Beschäftigung bei der BMK Ost sollten die Grundlage sein. „Eine spannende Zeit, mit vielen kurzen Nächten.“, erinnert sich Waltraud Köppen. Behördengänge gestalteten sich damals noch anstrengender als heute. „Viele konnten mit dem Drahtspleißen nichts anfangen, waren skeptisch und prophezeiten uns Misserfolg.“ Doch die Köppens hielten zusammen und arbeiteten hart. Frei nach dem Motto: „Von Licht zu Licht – und noch ne Schicht“.
An Urlaub und Wochenende sei damals nicht zu denken gewesen. Glücklicherweise konnte das eigene Haus, samt Garage, als erste Arbeitsstätte genutzt werden. Erste Arbeiten ließen nicht lange auf sich warten. Zu den ersten Kunden gehörten vorwiegend Bauern. Im Folgejahr stieß Sohn Heiko, frisch ausgebildet, zur Drahtspleißerei. Vater und Sohn fuhren sämtliche Betriebe an, um sich zu präsentieren. Mit Erfolg. Bis heute ist Heiko im Außendienst tätig.
Mit mittlerweile 4 Außendienstmitarbeitern, Kunden in mehreren Bundesländern, wurde das Gebiet stets erweitert. 1994 wurde aus der Drahtspleißerei ein endgültiges Familienunternehmen. Sohn Guido, in Potsdam ausgebildet und berufstätig, entschied sich auf Grund der ständig wachsenden Auftragslage, Eltern und Bruder unter die Arme zu greifen. „Unsere Jungs haben auf die ein oder andere Mark verzichtet, um uns zu unterstützen.“, zeigt sich Mutter Waltraud stolz. Die Rechnung sollte auf gehen…
Text: Christian Welk, Drahtspleißerei Köppen GmbH, Foto: Waltraud Köppen
1994 bis 1995 Betriebs- und Angebotserweiterung
Die Jahre 1994 und 1995 waren eine wichtige Zeitetappe in der Entwicklungsgeschichte der Drahtspleißerei Köppen. Mit Bernd Kühne kam damals der erste Mitarbeiter in den bis dato reinen Familienbetrieb. Bernd, mittlerweile Werkstattleiter, feierte im letzten Jahr seine 20-jährige Betriebszugehörigkeit und ist aus dem Leben der Drahtspleißerei Köppen GmbH nicht mehr wegzudenken. Durch sein Engagement und seine Firmentreue war er maßgeblich an der Erfolgsstory des Rathenower Unternehmens beteiligt.
Ein weiterer Höhepunkt in der Entwicklungsgeschichte war die Inbetriebnahme der Werkstatt auf dem neuen Betriebsgeländes im Grünauer Fenn 19. Dieser Firmenkomplex sollte für die nächsten Jahre den neuen Unternehmensstandort bilden. Heute befindet sich hier der Textilbereich mit der Näherei.
Neben der räumlichen Veränderung und personellen Verstärkung kam es in der Zeit auch zur merklichen Angebots- und Sortimentserweiterung. So fanden bereits 1995 Komponenten aus NIRO-Stahl ihren Weg ins Angebot der Drahtspleißerei Köppen. Bis heute ist die Nachfrage ungebrochen, so dass ein weiterer Ausbau dieses Bereiches in Planung ist.
Mit dem Bezug des neuen Standortes begann auch der Aufbau eines Außendienstes. Da die Telekommunikation damals noch in den Kinderschuhen steckte, wurden Kontakte vor Ort geknüpft und stetig gepflegt. Damals wie heute ist Heiko Köppen das Gesicht des Außendienstes. „Wir sind anfangs von Unternehmen zu Unternehmen gefahren, haben unser Serviceangebot und unsere Produkte vorgestellt. Das war mühsam, aber die Mühe hat sich ausgezahlt.“ Mittlerweile gehören vier Außendienstmitarbeiter zur Drahtspleißerei Köppen GmbH. Diese betreuen, mit steigendem Kundeninteresse, vorwiegend Kunden in ganz Ost-Deutschland.
Text: Christian Welk, Drahtspleißerei Köppen GmbH/ wodtke-media, Foto: Presse
Erinnerungen an 20 ereignisreiche Geschäftsjahre
Am neuen Produktionsstandort im Grünauer Fenn 19 standen ab Mitte der 1990er Jahre für die weitere kontinuierliche Entwicklung des Unternehmens beste Voraussetzungen zur Verfügung. Mit der hier aufgestellten 300t- Presse konnten nun Drahtseile bis Dm 26mm verarbeitete werden. Einige Zeit später folgte für die Bearbeitung von Seilen bis Dm 36mm eine noch leistungsfähigere 600t-Presse.
Rasch wuchsen das Auftragsvolumen und die Angebotsvielfalt. In der Folge wurde zum Jahreswechsel 1997 die Entscheidung für einen Erweiterungsbau auf einem neu erworbenen Nachbargrundstück notwendig. Damit war nun ausreichend Platz für den Ausbau der Seilkonfektionierung und die UVV-Prüfung von Anschlagketten und anderen sicherheitsrelevanten Komponenten vorhanden.
Ab 2001 begann im Unternehmen die individuelle Fertigung von Lasttraversen für besondere kundenspezifische Ansprüche und Aufgaben. In dieser Zeit wirkte das Team der DSK auch maßgeblich bei der Montage der Kirchturm-Spitze der Sankt-Marien-Andreas-Kirche in schwindelerregender Höhe unterstützend mit.
Mit der Anschaffung einer Rißprüfbank konnte im Unternehmen nicht nur die Qualität der Prüfung sicherheitsrelevanter Bauteile kontinuierlich sichergestellt, sondern auch die Prüfvielfalt maßgeblich erhöht werden.
Im Jahre 2009 erfolgte der Ankauf einer in der Nähe vorhandenen Werkhalle mit Bürotrakt, im Grünauer Fenn 37. In diesen Gebäudekomplex zog in der Folgezeit das komplette Unternehmen um. Hier fanden Entscheidungsträger und Mitarbeiter die inzwischen dringend benötigten Räume und Montageflächen für das weitere Wachsen der DSK vor. Der bisherige Firmensitz wurde in den Folgejahren zur Fertigungstätte für textile Standardprodukte und Spezialanfertigungen ausgebaut.
Anfang 2010 verstarb der Firmengründer Hans- Joachim Köppen. Mit seinem Ableben hinterließ er nicht nur tiefe Spuren, die nur schwer wieder zu schließen waren, sondern auch einen bestens aufgestellten und damit für die Zukunft gut gerüsteten Betrieb.
Einige Zeit später kam es zur Anschaffung eines speziellen „Service-Mobil“. Mit dieser Lösung reagierte, die nun aus Heiko und Guido Köppen bestehende Unternehmensleitung, auf die stetig wachsende Nachfrage nach „vor Ort-Prüfungen“.
Das erzielte Ergebnis war so erfolgversprechend, dass fortan der Kunden-vor-Ort-Service weiter forciert und zum großen Erfolg für die Drahtspleißerei wurde.
Mit der Einführung einer kundenmodifizierten SAP-Lösung für die Warenwirtschafts- und Verwaltungsprozesse unternahm die DSK GmbH einen entscheidenden Schritt auf dem Weg zum mittelständischen Unternehmen. Dieser Prozess wird durch eine stets aktuelle eigene Webpräsenz mit integriertem Online-Shop erfolgreich ergänzt.
Die Drahtspleißerei Köppen steht heute, nach 25 Jahren, für gut sortierte Produkte mit hoher Verfügbarkeit sowie für alternative Angebote zur individuellen Problemlösung in Industrie und Gewerbe.
Text: mediaks, Foto: Drahtspleißerei Köppen GmbH